Dampfloks in Sachsen - Thumer Schmalspurbahnen: Modelleisenbahn H0 der Haltestelle Jahnsbach

Veröffentlicht am 4. Februar 2024
Dampfloks in Sachsen - Thumer Schmalspurbahnen: Modelleisenbahn H0 der Haltestelle Jahnsbach

Die Modelleisenbahn mit dem Titel Jahnsbach, erbaut vom Team „De Bimmlbahner“, orientiert sich im Maßstab 1/87 historisch korrekt an den sächsischen Schmalspurbahnen, die einst das größte zusammenhängende Schmalspurbahnsystem in Deutschland ausmachten und kurz nach dem Ersten Weltkrieg mit über 500 Kilometern ihre größte Ausdehnung hatten.

Die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen eröffneten im Jahre 1881 mit der Strecke von Wilkau nach Kirchberg die erste schmalspurige Eisenbahn in Sachsen. Danach folgte eine Vielzahl von weiteren Eisenbahnstrecken. Die Schmalspurbahnen wurden aus wirtschaftlichen Erwägungen errichtet, um die industrielle Entwicklung in Sachsen voranzutreiben, um schlußendlich auch entlegene Landesteile das vorhandene Eisenbahnnetz anzuschließen.

Mit Bau und Eröffnung der Schmalspurbahn von Schönfeld-Wiesa über Thum nach Meinersdorf erhielt schließlich auch Jahnsbach, ein Ortsteil der sächsischen Stadt Thum im Erzgebirgskreis, am 1. Oktober 1911 seinen Bahnanschluß. Dennoch besaß die Station von Anfang an einen Bahnsteig, eine Wartehalle mit Gepäckraum, einen Güterschuppen mit Seitenladerampe und sogar eine Ladestraße. Die Gleisanlagen bestanden neben einem durchgehenden Streckengleis aus zwei Nebengleisen, die in beiden Richtungen durch insgesamt vier Weichen an das Streckengleis angebunden waren. Die Strecke gehörte zu den ersten Schmalspurbahnen Sachsens, wo Rollbockbetrieb durchgeführt wurde, so dass durch den Einsatz von Rollböcken und später von Rollwagen das Umladen der Fracht in Fahrzeuge anderer Spurweiten entfiel.

Die Modellbahnanlage Jahnsbach, die maßgeblich von Jens Petermann erbaut wurde, erfüllt wohl alle Attribute eines Bahnhofes, obgleich Jahnsbach in der Realität nie als Bahnhof bezeichnet wurde, sondern lediglich als Haltestelle, Haltepunkt bzw. „Anschluß Jahnbach“ in die Eisenbahn-Geschichte Sachsens einging. Die Idee, dennoch den Anschluß Jahnsbach nachzubauen, basiert auf einer Mischung unterschiedlicher Faktoren: Zunächst ist Jens Petermann selbst Mitglied des Modellbauclub Jahnsbach, wo einst die Modellanlage „Klein-Jahnsbach“ erbaut worden war. Das war sozusagen die Ursprungsidee.

Hinzukommt, dass in Jahnsbach auch heute noch alle Hochbauten vorhanden sind, obgleich der Personenverkehr im September 1974 und der Güterverkehr im Januar 1976 eingestellt und sogar die Gleisanlagen gänzlich rückgebaut worden sind. Dieser Umstand erleichtert natürlich den authentischen Nachbau einer längst vergangenen Eisenbahn-Epoche, die von Dampfloks und Dampfzügen geprägt war. Hierzu gehörten übrigens die in den 1930’er Jahren eingesetzten Einheitsmaschinen, die umgangssprachlich als „VII K Altbau“ bezeichnet werden, sowie die Babelsberger Neubauloks, die als „VII K Neubau“ benannt werden und in den 1950’er Jahren im Thumer Netz in Dienst gestellt wurden.

Auch die Faszination selbst, welche das sogenannte „Thumer Schmalspurnetz“ ausgestrahlt hat, spiegelt die Motivation für den Nachbau einer gleichnamigen Modelleisenbahn wider. Schließlich bestand der Eisenbahnknoten um den Bahnhof Thum herum aus einem eigenen Betriebswerk und drei Spurwechselbahnhöfen in einem Streckennetz von mehr als 40 Kilometern.

Alles das führte dazu, dass Jens Petermann ab dem Jahre 2013 eine modulare Modellbahnanlage nach dem Guckkasten-Prinzip oder Schaukasten-Prinzip auf einem Unterbau aus 15 mm dicken Multiplex-Platten konstruierte. So entstanden zunächst drei Bahnhofsmodule, später weitere Landschaftsmodule, zwei Kurvenmodule und zusätzlich ein großer Schattenbahnhof.

Beim Gleismaterial wurde auf Bewährtes zurückgegriffen, nämlich auf das Flexgleis von Tillig und auf Weichen von Glöckner. Das Gestein für den Gleisschotter stammt aus einem lokalen Steinbruch und wurde in mehreren Durchgängen auf die richtige Größe gesiebt. Für die liebevolle Ausgestaltung der Landschaft nutzte Jens Petermann u.a. Produkte von Heki, Silhouette und Polak.

Das, was auf der Modellanlage sofort ins Auge springt, sind wunderschöne Modell-Bäume! Da Jens Petermann mit der Qualität der im Handel erhältlichen Bäume unzufrieden war, beschäftigte er sich selbst mit dem Bau von Bäumen: Als Baummetz entwickelte Jens Petermann eine Begabung, aus verdrilltem Drahtgeflecht wunderschöne Miniaturbäume, fast schon kleine Meisterwerke, zu konstruieren. Obwohl jeder Baum ein handgefertigtes Unikat ist, wurden auf der Anlage Jahnsbach über 450 selbst gefertigte Bäume gepflanzt.

Glücklicherweise sind alle Gebäude in Jahnsbach noch im Original erhalten geblieben und konnten vor Ort selbst ausgemessen werden. Die Seitenwände der Häuser sind in Holz gelasert worden und spiegeln perfekt das filigrane Erscheinungsbild der streckentypischen Bahnbauten wider. Weitere Accessoires, beispielsweise Bahnsteiglampen, Gleissperren, etc., lieferten diverse Kleinserienhersteller. Allen voran die erzgebirgische Firma Veit, welche auch die authentischen Scharfenbergkupplungen für Schmalspurfahrzeuge anbietet.

Ganz markant und geradezu typisch für die nachgebildete Epoche sind die Kohlehaufen auf der Ladestraße. Diese wurden mit der Eisenbahn angeliefert und später mit Pferdefuhrwerken abtransportiert. Für das Modell Jahnsbach hat sich Jens Petermann für Kohlehaufen und Kohlessäcke von Erika Koch (KoTol) entschieden.

Die Dampflokomotiven (Babelsberger Neubauloks) stammen aus dem Sortiment von Bemo. Weil allerdings jede Dampflok sowie das rollende Material, hier vornehmlich von pmt technomodell (profi modell thyrow, Werner Hammer), seine individuellen Merkmale hat, kommt auf der Modellbahnanlage Jahnsbach kein Fertigmodell zum Einsatz. Sowohl die Dampfloks als auch die Waggons wurden exakt nach Vorbildfotos selber montiert, entsprechend angepaßt, natürlich patiniert und schließlich gesupert. Mit Supern ist übrigens das äußerliche Verändern von serienmäßigen Eisenbahnmodellen gemeint, also u.a. das Anbringen neuer Beschriftungen, die farbliche Nachbehandlungen oder der Austausch einzelner Baugruppen.

Die Krönung der ganzen Anlage, die bei der Modellbahnausstellung in Kühlungsborn im Hotel Aquamarin („Modell im Hotel“) präsentiert wurde, macht schließlich das Panorama im Hintergrund aus. Aus etwa 20 Einzelbildern, die in der näheren Umgebung von Jahnsbach erstellt worden sind, wurde ein großes Hintergrundbild angefertigt und auf Forex-Platten gedruckt. Die Beleuchtung erfolgt mittels dimmbarer LED von der Anlagendecke aus.


Modellbahn-Video Nr. 534

Dampfloks der Thumer Schmalspurbahnen - Modelleisenbahn H0 der Haltestelle Jahnsbach
YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=xSm_2AO0P_w

Bilder

Dampfloks in Sachsen

Thumer Schmalspurbahn

Modelleisenbahn H0 der Haltestelle Jahnsbach

Die Modelleisenbahn mit dem Titel Jahnsbach, erbaut vom Team „De Bimmlbahner“, orientiert sich im Maßstab 1/87 historisch korrekt an den sächsischen Schmalspurbahnen, die einst das größte zusammenhängende Schmalspurbahnsystem in Deutschland ausmachten und kurz nach dem Ersten Weltkrieg mit über 500 Kilometern ihre größte Ausdehnung hatten.

Die Modellbahnanlage Jahnsbach, die maßgeblich von Jens Petermann erbaut wurde, erfüllt wohl alle Attribute eines Bahnhofes, obgleich Jahnsbach in der Realität nie als Bahnhof bezeichnet wurde, sondern lediglich als Haltestelle, Haltepunkt bzw. „Anschluß Jahnbach“ in die Eisenbahn-Geschichte Sachsens einging.

Auch die Faszination selbst, welche das sogenannte „Thumer Schmalspurnetz“ ausgestrahlt hat, spiegelt die Motivation für den Nachbau einer gleichnamigen Modelleisenbahn wider.

Alles das führte dazu, dass Jens Petermann ab dem Jahre 2013 eine modulare Modellbahnanlage nach dem Guckkasten-Prinzip oder Schaukasten-Prinzip auf einem Unterbau aus 15 mm dicken Multiplex-Platten konstruierte.

Beim Gleismaterial wurde auf Bewährtes zurückgegriffen, nämlich auf das Flexgleis von Tillig und auf Weichen von Glöckner.

Für die liebevolle Ausgestaltung der Landschaft nutzte Jens Petermann u.a. Produkte von Heki, Silhouette und Polak.

Für das Modell Jahnsbach hat sich Jens Petermann für Kohlehaufen und Kohlessäcke von Erika Koch (KoTol) entschieden.

Die Dampflokomotiven (Babelsberger Neubauloks) stammen aus dem Sortiment von Bemo.

Die Krönung der ganzen Anlage, die bei der Modellbahnausstellung in Kühlungsborn im Hotel Aquamarin („Modell im Hotel“) präsentiert wurde, macht schließlich das Panorama im Hintergrund aus.

Modelleisenbahn

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Schaukastenanlage DDR

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Kurzportrait

Der Filmemacher Markus Lenz präsentiert unter der Marke „Pennula“ seit vielen Jahren Videos von Modelleisenbahnen aus ganz Europa und Übersee. Auf dieser Internetseite sind alle Videos von Modellbahnen chronologisch wie in einem Tagebuch („Blog“) aufgelistet.